Der Neue Wiesentbote, 8. Februar 2024
Die Sorgen um eine drohende medizinische Unterversorgung auf dem Land in diesen Zeiten sind groß. Um die ambulante Palliativversorgung im Raum Forchheim/Erlangen langfristig vor diesen Sorgen zu schützen, haben das Netzwerk UGeF (Unternehmung Gesundheit in Franken), und die PalliVIVO GmbH, ein Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung mit Sitz in Bamberg, eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben.
Der palliative Gedanke und der Wunsch nach dem Sterben zu Hause
Der Gedanke an die letzte Lebensphase wird von vielen Menschen gern verdrängt oder er ist mit einer gewissen Bedrückung und Sorge verbunden, schwerkrank die Verantwortung für sich selbst an andere abgeben zu müssen, quasi die Autonomie zu verlieren. Dazu kommt die Angst vor quälenden Schmerzen, körperlichen wie geistigen Einschränkungen und vor dem Sterben in einer fremden Umgebung, weg vom vertrauten Umfeld. Befeuert werden diese Sorgen, wenn es tatsächlich Erlebnisse vom als „unwürdig empfundenen Sterben“ einer nahestehenden Person gibt.
Die Palliativmedizin ist angetreten, diese Sorgen und Ängste mit den verschiedensten Therapien, die zwar nicht mehr auf einen Heilungserfolg, aber auf ein lebenswertes Leben, mehr Lebensqualität in dieser Zeit zielen, zu minimieren. Das bedeutet u. a. Schmerzlinderung so weit wie möglich und Fürsorge wie Begleitung nicht nur im medizinischen und pflegerischen Bereich, sondern auch auf spiritueller und psychologischer Ebene – und das auch für die Familie. Kurz: Es geht um die Würde und eine größtmögliche körperliche und geistige Selbstständigkeit der Patienten und um die Möglichkeit, eine Anlaufstelle für ihre Sorgen und die ihrer Familie zu haben. Und vor allem um die Chance, die letzte Lebensphase individuell zu gestalten, Dinge zu regeln, letzte Pläne und Wünsche im Rahmen der Möglichkeiten umzusetzen und respekt- und vertrauensvoll begleitet zu werden.
Dies in Würde zu Hause oder in einer vertrauten Umgebung tun zu können, steht im Mittelpunkt der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Ein SAPV-Team besteht aus palliativmedizinisch qualifizierten Ärzten und einem Pflegeteam, das speziell in Palliative Care geschult ist. Durch die 24-Stunden-Rufbereitschaft, elementarer Bestandteil der SAPV, bringt es als rundum verfügbare Anlaufstelle Stabilität und Beruhigung für die Patienten und deren Familien in dieser oft anspruchsvollen Zeit. Durch die engmaschige Begleitung entstehen Vertrauen und das Wissen um die vom Team jeweils angebotene situationsgerechte Hilfe und Unterstützung. Durch die Palliativversorgung werden häufig überflüssige Klinikeinweisungen vermieden – auch etwas, was den Betroffenen Erleichterung verschafft.
(Quelle: Der Neue Wiesentbote)
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